Allgemein

Seit dem Rücktritt von Vitalij Vosnjak als Dirigent des MVN hat Michael Hottinger den Verein musikalisch geleitet. Ältere Mitglieder erinnerten sich noch an die Zeiten, in denen er der verantwortliche Dirigent war (2003-2008).

Ein hochkompetenter Interims-Dirigent

Später trat er dem Verein als Klarinettist bei und übernahm unter der Leitung von Brigitte Büchi, seiner ehemaligen Vizedirigentin, das Amt des Vize. Ausserdem amtete er als Präsident der Musik-Kommission. Der MVN hatte also das grosse Glück, für die Rekrutierung eines neuen Dirigenten nicht unter Zeitdruck zu stehen. Michi war als ehemaliger Militärspielführer und Dirigent willens und absolut fähig, den Verein bis zur AU 2025 musikalisch zu leiten. Er machte dies mit dem für ihn typischen grossen Engagement, bereitete die Proben akribisch vor, setzte seine Planung konsequent um und führte uns zu einem sehr erfolgreichen Konzert unter dem Motto «Tatort Auenrain». Für diese grosse Arbeit danken wir ihm von Herzen.

Mageres Kandidatenfeld

Bei der letzten Dirigentenwahl hatten wir über ein Dutzend Bewerbungen erhalten. Diesmal waren es gerade mal fünf. Unter anderem ist das wohl darauf zurückzuführen, dass im Moment etwa die Hälfte der Vereine in der Region einen Dirigenten suchen, aber auch schweizweit ist der «Markt» ziemlich ausgetrocknet. Die Dirigentenkommission konnte dann dem Verein nur einen einzigen mit gutem Gewissen zur Wahl vorschlagen, die anderen waren zwar sicher auch kompetente Dirigenten, passten aber aus verschiedenen Gründen nicht recht zu unserer Vereinskultur.

Marcel Ingold

Dieser eine war aber für uns ein «Traumkandidat». Einerseits weist er einen riesigen Erfahrungsschatz auf. Er war lange Spielführer des Inf Reg 28, dirigierte 24 Jahre lang die Harmonie Zürich-Oberstrass und sieben Jahre lang die Musikgesellschaft Egg (bis zu deren Auflösung). Andererseits merkten wir, dass sein Verständnis eines sozial und musikalisch erfreulichen Vereinslebens sich mit unseren Vorstellungen deckt. Er hatte auch nach intensiven Online-Recherchen bewusst und gezielt unseren Verein für seine Bewerbung ausgesucht, was uns natürlich auch etwas schmeichelte. So luden wir ihn dann zu einem Probedirigat am 27. Februar ein. Er musste drei Aufgaben erfüllen:

  • Einspielen
  • Ein von uns vorgegebenes, uns bekanntes Stück bearbeiten (das James Bond Medley aus der letzten Abendunterhaltung)
  • Ein uns nicht bekanntes Stück seiner Wahl einführen (ein Mary Poppins Medley)

Alle drei Aufgaben erledigte er in höchstem Masse überzeugend. Die Probe machte riesig Spass und war im Nu vorbei, und wir kriegten auch im Bond-Medley neue, wirklich interessante Impulse zur Interpretation des Stückes.

Eine sehr besondere Wahl

Also war eine sehr einfache formelle Wahl mit nur einem sehr geeigneten Kandidaten durchzuführen? Nein! Denn nach dem sehr erfolgreichen Konzert an der Abendunterhaltung war Michi noch einmal über die Bücher gegangen und hatte signalisiert, dass er sich durchaus auch ein längeres Engagement als verantwortlicher Dirigent vorstellen könnte. Allerdings hatte er auch klar gesagt, dass er sich eine Zusammenarbeit in seinen bisherigen Funktionen mit dem neuen Dirigenten gut vorstellen könne. Somit standen doch zwei sehr geeignete Kandidaten zur Auswahl. Was nach einer kurzen, aber intensiven Diskussion dann passierte, ist wohl ziemlich selten:

Michi Hottinger wurde mit grossem Applaus nicht gewählt, weil wir ihn gerne als Klarinettisten, MuKo-Präsidenten und Vizedirigenten behalten möchten – drei Funktionen, die er in den letzten 15 Jahren absolut genial wahrgenommen hat.

Gewählt wurde fast einstimmig Marcel Ingold. Michi wird mit uns als Interims-Dirigent noch den Weinländer Musiktag bestreiten, und dann wird der Taktstock des MV Neftenbach per anfangs Juni in Marcels Hände wandern und Michi zu seinen angestammten Rollen zurückkehren. Die beiden werden in enger Zusammenarbeit den fliessenden Übergang sicherstellen.

Wir wünschen dem Team eine erfolgreiche Zukunft im MVN!