Konzert

Am Samstag war die musikalische Bandbreite auf der Musikbühne «Musik Verein(t) Neftenbach» wohl am grössten. von 14 Uhr bis nach 22 Uhr gab es Live-Musik zu geniessen, vom Alphorntrio bis zur Rockband.

Die Jugend legt die Latte hoch

Als erste Band traten «The Rascals» auf, später am Nachmittag die «Resonanz-Band» und die «Fab 4». Alle drei Bands kommen von der Jugendmusikschule Winterthur und Umgebung (JSMW) und standen unter der Leitung von Stan Sandronov, Christoph Battaglia und Vaclav Kolek. Die drei Musiklehrer hatten ihre Schüler/innen offenbar gut vorbereitet und motiviert, denn was die Jugendlichen da auf der Bühne boten, war wirklich Klasse! Für uns akustisch spielende Musiker mit biologisch abbaubaren Energiequellen war es natürlich etwas befremdlich, den langen Einrichtungsphasen und Soundchecks zuzuschauen bzw. zuzuhören, den wir sind es gewohnt, einfach hinzustehen und zu spielen. Aber es war für uns ein interessanter Einblick in einen anderen Teil der Welt der Musik, und das Resultat überzeugte.

Ein besonderer Dank unserem Tontechniker

Fabio Rozzi hatte uns freundlicherweise (wie 2017) sein Drumset und auch elektronisches Equipment für dieses Wochenende zur Verfügung gestellt und auch zugesagt, uns als Tontechniker zu helfen. Die Anforderungen, die diesmal an die Tontechnik gestellt wurden, überstiegen aber die ursprünglich geschätzte Arbeitsbelastung bei weitem. Ich will gar nicht wissen, wie viele Mails und Telefonate er hatte und wie viele Stunden er für dieses Wochenende investiert hat. Das Resultat war aber hammermässig, und sowohl die Musiklehrer als auch die Jungmusikant/innen der JMSW waren von seiner professionellen Betreuung begeistert. Darum auch an dieser Stelle vom MV Neftenbach ein riesiges Dankeschön: Fabio, dein Einsatz war absolut top!

Das Kontrastprogramm

Grösser könnte der stilistische Unterschied wohl kaum sein – neben den jugendlichen Rock-/Pop-Bands traten die Alphornfreunde Neftenbach und die Bräseliböck auf.

Erstere spielten ausserhalb des Festzeltes auf der anderen Strassenseite. Das ergab für die Zuhörenden ein ausgeglicheneres Klangbild und eine angenehmere Lautstärke, als wenn die Vordersten einen Meter vor den Trichtern der Alphörner beschallt worden wären. Das Trio spielte vor allem traditionelle Stücke, wagte aber auch Abstecher in bluesigere Klänge.

Letztere spielten zwei Sets: am Nachmittag auch im Freien auf der anderen Strassenseite, am Abend dann im Festzelt. Die Bräseliböck gehören eigentlich zum festen Programm der Musikbühne «Musik Verein(t) Neftenbach» und spielen als reine Blechbläserformation rassige Unterhaltungsmusik.

Heimspiel

Natürlich durfte ein Auftritt der Kleinformation des MVN auf der eigenen Musikbühne nicht fehlen. Die Kleinformation ist leider inzwischen wirklich etwas klein geworden, sodass der unfallbedingte Ausfall des Alto-Saxophonisten klanglich wirklich eine Lücke bewirkte. Umso glücklicher waren wir, dass unser Dirigent Vitalij Vosnjak eine Woche vor der Dorfet meinte, er würde uns doch gerne aushelfen. Nicht nur war so die musikalische Lücke gefüllt, sondern gleich mit einem professionellen Spieler. Ob wir einfach so gut in Form waren, ob wir uns angesichts der Teilnahme des Dirigenten besonders motiviert fühlten, oder ob uns sein professinelles Spiel mitgerissen hat, ist eigentlich egal. Man darf aber ohne falsche Bescheidenheit festhalten, dass die Kleinformation an diesem Samstag wohl ihren besten Auftritt aller Zeiten hatte. Nicht nur in Selbstwahrnehmung, sondern auch aufgrund qualifizierter externer Meinungen. Es war der Hammer!

Sind das noch ``Anfänger``

An der Abendunterhaltung des MVN im Januar 2020 trat die Bläserklasse des Zürcher Weinlandes auch schon auf – damals nach gerade einem Jahr Ausbildung. Dann kam Corona, und die Probenarbeit kam wie bei allen Musiken ins Stocken. Und jetzt, nach dreieinhalb Jahren Ausbildung, trat diese Formation unter der Leitung von Marco Weber zum zweiten Mal in Neftenbach auf. Was die gut 20 «Neulinge» in ihrem ca. halbstündigen Programm boten, war beeindruckend. Das Ziel, diese Neu-Musikant/innen nach Ende der Bläserklassen-Zeit in reguläre Vereine aufnehmen zu können, ist ein halbes Jahr vor Abschluss des Projektes in greifbare Nähe gekommen. Hoffentlich entscheiden sich möglichst viele, in einen der Weinländer Vereine einzutreten!

Das Finale furioso

Wie schon an der Dorfet 2017 trat als letzte Band «Tree Asylum» auf. Diesen Auftritt verdanken wir (wie die Technik, siehe oben) Fabio Rozzi, der in dieser Band an den Drums sitzt. Als einzige Band an diesem Wochenende spielen die Trees ausschliesslich eigene Lieder und bringen so ihren ganz speziellen Groove zur Geltung. Man spürt, dass diese fünf Musiker/innen mit Herzblut musizieren. Während sie letztes Mal noch relativ frisch «auf dem Markt» waren, sind sie inzwischen in der Szene eine bekannte Grösse – umso mehr haben wir uns gefreut, dass auch sie bereit waren, ohne Gage auf unserer Musikbühne aufzutreten.