Konzert

Ein Prozessionsmarsch ist etwas ziemlich besonderes: man nehme einen festlichen, eher getragenen und ruhigen Marsch, spiele ihn normal auf 4/4, aber marschiere dazu im halben Tempo.

Spezielle Geh-Technik

Zu diesem Konzept gibt es (mindestens) zwei Ausführungsvarianten:

  1. Man macht normalschnelle Schritte, macht dann aber auf dem vorderen Bein einen Schlag Pause und lässt dass hintere Bein relativ gestreckt stehen, also Schritt – Pause – Schritt – Pause. Problem: wenn man das verschlurft und langsame Zeitlupenschritte macht, sieht das absolut unkontrolliert aus und man spürt den Puls im Körper nicht mehr, sodass man aus dem Takt fällt.
  2. Man macht einen normalen Schritt und schliesst dann mit dem anderen Bein, ohne es zu belasten, dann macht man mit diesem Bein einen Schritt und schliesst wieder, ohne zu belasten, also Schritt – Tap – Schritt – Tap. Problem: wenn man aus Versehen mal den Tap belastet, ist man sofort einen halben Schritt versetzt. Dann dauert es nicht lange, und man hat vier verschiedene Schritte in der Formation. Sieht auch doof aus. Da das «Tappen» für Nicht-Tänzer/innen ziemlich ungewohnt ist, ist das eher die schwierigere Variante.

Fotos: Tobias Huber

Prozession in Pfungen

Anlässlich der Erstkommunionsfeier in Pfungen wünscht Pfarrer Benignus jeweils eine solche Prozession. Also haben wir das (nach Variante 1) einstudiert. Wir sind feierlich kreuz und quer über den Pausenplatz des Schulhauses Auenrain geschritten, haben die Kurven geübt und das Anhalten. Und so standen wir recht gut vorbereitet hinter der Kirche, hinter uns die Erstkommuniönler, und starteten zur «Marcia Solenne» gemessenen Schrittes zur Prozession. Leider mussten wir loslegen, als die Kirchenglocke immer noch bimmelte. Das war schade, denn wenn man schon Musik macht, möchte man gerne möglichst wenig Umgebungslärm haben. Es klappte aber dennoch recht gut, und wir konnten die Feiernden würdig ans Kirchenportal geleiten.

Sonder-Effort des Dirigenten

Nicht zu unterschätzen ist der Sonder-Effort, den unser Dirigent Vitalji Vosnjak geleistet hat: Für ihn war nämlich die helvetische Marschmusikkultur mit Tambourmajor-Stab und all den wortlosen Kommandi völlig neu. Er hatte extra einen Kurs des Zürcher Blasmusikverbandes zu diesem Thema besucht und sich von unserer Ex-Dirigentin Brigitte Büchi und dem Vizedirigenten Michi Hottinger (Militär-Spielführer) coachen lassen. Ich denke, er hat bei der Sache ein bisschen geschwitzt, aber es war auch eine Vorübung zu bewerteten Marschmusikparaden, wie wir sie hoffentlich nächstes Jahr am Weinländer wieder bestreiten können.

Kurzes Ständchen nach dem Gottesdienst

Während des Gottesdienstes genossen die MVN-ler den von der Kirchgemeinde gesponserten Znüni im Café Rössler, und pünktlich auf den geplanten Schluss des Gottesdienstes standen wir wieder vor dem Kirchenportal, um die Feiernden beim Auszug aus der Kirche noch etwas musikalisch zu unterhalten. Während Tanten und Onkel, Grosis und Opas ihren gefeierten Erstkommuniönlern gratulierten, spielten wir noch vier Stücke.

 

Am Nachmittag konnte man dann einige von uns in Berg a.I. antreffen, denn dort spielte das Jugendblasorchester Weinland unter der Leitung unserer Ex-Querflötistin und Ex-Posaunistin Nadine Brennwald, und drei unserer Jungmusikantinnen waren mit dabei (Ida, Ilaria und Mia).